Am Sonntag, den 21. Januar 2024 kommen "projects4cellos" wieder nach Hochfranken. Dieses Mal nach Issigau, wo das Ensemble in Quartettbesetzung um 17:00 Uhr ein Benefizkonzert in der Simon-Judas-Kirche mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus geben wird. Die Therese Stöcker Stiftung, von welcher das Benefizkonzert und der anschließemde Empfang ausgeht,  unterstützt arme, kinderreiche Familien der Region. Das Konzert, welches ursprünglich im Haus Marteau in Lichtenberg angedacht war, ist der erste Auftritt des Ensembles in diesem Jahr und wird einer von nur wenigen Konzerten 2024 sein. Nach ihrem 15-jährigen Jubiläum im letzten Jahr gibt es nun keine Tournee im Sommer, was aber vor allem logistische Gründe hat. Die vier Stammspieler haben schlicht keine gemeinsamen Ferien und können so dienstbedingt keine Tournee spielen. Bleibt dem Publikum aber immernoch das im Herbst letzten Jahres erschienene neue Album "Verismo" mit Arrangements von Werken von Puccini, Lehár, Leoncavallo und Mascagni. In Issigau wird es ein Programm unterhaltender Klassik geben - neben Opernarrangements sollen Traditionelle und Tangos erklingen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden für die Stiftung erbeten. Der Tonkünstlerverband Hochfranken unterstützt das Projekt im organisatorischen Bereich.

 

■ Verismo. - projects4cellos / Die Vier EvangCellisten.


„Lache, Bajazzo“? Wenn die vier Canio, den betrogenen Komödianten aus Ruggero Leoncavallos Oper, weinen lassen, schmachtet es satt aus ihren zusammen sechzehn Saiten. Gleich danach berührt Rodolfo, der Dichter und arme Schlucker aus Giacomo Puccinis „Bohème“, die schüchterne Mimi und schaudert zärtlich: „Wie eiskalt ist dies Händchen.“ Warm hingegen kann und darf es einem werden bei den zum Heulen schönen Piècen, die das Quartett um den Hofer Symphoniker Markus Jung für seine neue Platte zusammengestellt hat. Dem „Verismo“ ist sie verpflichtet, jener vornehmlich italienischen Strömung der italienischen Künste, die sich an der Wende des neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert der schonungslosen Darstellung ungeschminkter Wahrheiten verpflichtet hatte. Folgerichtig eröffnet das „Symphonische Zwischenspiel“ aus Pietro Mascagnis „Cavalleria rusticana“ ikonenhaft die siebzehnteilige Werkfolge, in der allein dreizehn der Opern-Highlights dem Schaffen Puccinis gewidmet sind, bevor zwei Evergreens aus Franz Lehárs „Land des Lächelns“ operettenselig den Beschluss machen.

Weniger naturalistisch als romantisch mithin klingen die wunderbar seidigen und samtenen Arrangements der vier Freunde, die sich 2008 in Weimar zusammentaten und im Oktober in Selb, mit etlichen Weg- und Stilgefährten, beim „Release-Konzert“ für die Neueinspielung den fünfzehnten Gruppengeburtstag feierten. Ihren Tugenden bleiben sie treu: Das Intime und Delikate mögen sie lieber als das Heißblütige und Kreuzfidele, das Traute mehr als das Laute; um effekthaschende Kunstreiterei auf den sechzehn Saiten und plakative Virtuosenstückchen machen sie einen Bogen. Als monoton wird die Nummernfolge gleichwohl nur missverstehen können, wer die Ohren verschließt vor dem sacht beflügelten Impetus und den weise dosierten Strahlkräften der Interpretationen, dem stillen Vergnügen, das zu teilen die Musiker in jedem Takt einladen.

 - Michael Thumser für Hof, Hochfranken-Feuilleton, 15. Dezember 2023 (online)

 

 

Hier geht es zum HOCHFRANKEN-FEUILLETON: https://www.hochfranken-feuilleton.de

 

 

Am letzten Tag im August 2023 erhielt die kommende CD ihre letzten Schliffe. Zusammen mit Tonmeister Thomas Liebmann von "t&b digital" in Weimar wurde alles Nötige zum Erstellen des Masters getan, wobei Markus und Lukas vor Ort waren. Pünktlich zum 15jährigen Bestehen des Ensembles wird auch die kommende Veröffentlichung einen deutlichen Bezug zur vielgelobten ersten CD des Quartetts "cellopera" aus dem Jahre 2009 haben. Aktuell werden die 17 Titel noch zu einem einheitlichen Ergebnis zusammengefasst und unsere Arbeiten laufen auch nach der Konzertreise auf Hochtouren. Dabei lässt sich das Projekt schon einige Jahre in der Vorbereitung zurückverfolgen. Nach einer Zwangspause durch die Pandemie gab es eine lange Anlaufphase für die Kultur im Allgemeinen. Es sollte somit noch lange dauern, bis Konzerte wieder relativ normal stattfinden konnten und CD-Projekte - auch aus finanziellen Gründen - erst wiederaufgenommen werden konnten. Als die Entscheidungen dafür (wieder) getroffen wurden, folgte dann ein Fotoshooting im April 2023. So langsam werden auch die anderen Arbeiten offiziell und unsere eigene Spannung wächst ebenfalls.

Markus & Lukas mit Thomas Liebmann (t&b digital) am 31.08.2023 im Tonstudio in Weimar bei der Produktion für die neue CD (Fotos: Archiv)

 

Wir freuen uns sehr auf das Ergebnis, was am 30. September 2023 in Selb präsentiert werden soll. Dort wird auch eines von drei Konzerthighlights dieses Jahres stattfinden... herzliche Einladungen zu unseren weiteren Terminen:

 

Samstag, 23. September 2023, 17:00 Uhr
Meßdorf, Evangelische Kirche (Romanische Dorfkirche zu Meßdorf, Stadt Bismark, Altmark)
Konzert innerhalb der "25. Internationalen Meßdorfer Musikfesttage" mit dem Programm "Cellcanto", Oktett-Besetzung
www.messdorfer-musikfesttage.de

 

Samstag, 30. September 2023, 19:30 Uhr
Selb, Rosenthal-Theater
"Release-Konzert" der neuen CD zum 15jährigen Bühnenjubiläum des Ensembles mit vielen Überraschungen!

 

Sonntag, 08. Oktober 2023, 16:00 Uhr
Neubrandenburg, Schauspielhaus (Schauspielhaus Neubrandenburg)
innerhalb der Reihe "Musik zur Kaffeezeit" beim Theater und Orchester Neubrandenburg / Neustrelitz (Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz)

 

VERISMO

 

Das Violoncello ist schon immer ein Instrument großer Gefühle gewesen. Sein Klang kann wie kaum ein anderes Instrument den Zustand der Seele in sämtlichen Stimmlagen wiedergeben. So überrascht es nicht, dass dem Ensemble schon zur Zeit der Gründung die Oper besonders ans Herz wuchs, was es 2009 mit seiner ersten, viel gelobten CD „cellopera“ sogleich dokumentierte.

2023 - zum 15jährigen Jubiläum - hat sich die Oper als fester Bestandteil unseres Konzertprogramms etabliert und ist auch gewissermaßen zu unserem Markenzeichen geworden, wenngleich wir unsere Vielseitigkeit in der Programmauswahl niemals aufgegeben haben. Was sich allerdings innerhalb der Jahre gezeigt hat, ist unsere Vorliebe für das authentische Drama. Wir bevorzugen Emotionen, die für jeden nachvollziehbar sind und das Alltägliche in neue Dimensionen heben.

Diese Eigenschaften verbindet auch die Musik dieses Albums und kaum ein anderer Komponist hat sich diesen Gefühlen so verschrieben, wie Giacomo Puccini. Wie sehr er dem Stile des Verismo zuzurechnen ist, darüber streiten sich Musikwissenschaftler bis heute. Völlig offensichtlich sind jedoch Gemeinsamkeiten wie die Beschreibung des sozialen Umfeldes und der realistischen Handlung mit ihrem hochdramatischen, gewaltigen Ende. Ebenfalls auffällig ist ein musikalisches Lokalkolorit vom einfachen Lande bis zum exotischen Königshof.

Zwei Komponisten werden heute als Inbegriff des Verismo gesehen: Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo. Sie durften daher auf keinen Fall fehlen und leiten unser Album ein. Was folgt, ist Puccini, welcher im Bereich der Bühnenmusik unseren Lieblingskomponisten darstellt. Dreizehn Titel aus sechs Opern trugen wir zusammen. Besonders die expressiven Arien aus „La Bohème“ und „Tosca“ gehören seit Jahren zu unserem ständigen Konzertrepertoire. Den Schluss bilden zwei Auszüge aus der Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár. Dieses Werk hat starke Bezüge zu Puccini, mit dem Lehár auch eine tiefe Freundschaft verband. Neben einer unverkennbaren musikalischen Verwandtschaft, die stark auf dem beschriebenen Lokalkolorit basiert, gibt es gerade bei dieser Operette weitere Gemeinsamkeiten zu den anderen Titeln dieses Albums. So beschreibt sie doch deutlich die sozialen Differenzen ihrer Figuren und endet völlig untypisch mit der tragischen Trennung der beiden aufgebauten Paare.

Bleibt die Frage der Unterhaltungsmusik und des großen Sentiments, wie sie dieser Musik noch immer oft vorgeworfen wird. Doch entsteht nicht gerade deshalb etwas Großes und Besonderes, weil man das scheinbar Profane aufwertet? Ist es nicht gut, zu wissen, dass auch Armut, Krankheit oder Eifersucht das Potenzial haben, unsere Beachtung zu finden? Vielleicht sind wir überhaupt deswegen so gut unterhalten, weil wir uns dadurch in höchster Kunst wiederfinden können, auch den Teil von uns selbst, den gerade der Alltag zumeist verdeckt.

 

 

Mit dreizehn Konzerten im August feiern projects4cellos ihr 15-jähriges Jubiläum! Neun Veranstaltungen davon sind Teil der Jubiläumstournee, die anderen Auftritte sind Teil lokaler Veranstaltungsreihen. Nach vielen Jahren war das Ensemble somit dieses Jahr wieder in Ludwigsburg, Weimar oder Stralsund zu Gast. Ganz neue Spielorte wie Jatznick, Fürstenberg an der Havel, Waren an der Müritz oder Burg Stargard kamen aber auch dazu.

Die erfolgreiche Tour endet am 20.08.2023 mit einem Konzert in Hof - der Stadt, wo die meisten Konzerte, Kurse und Festivalaktivitäten der letzen 15 Jahre stattfanden.

Der größte Auftritt fand in der Abtei Brauweiler statt, wo projects4cellos zu acht beim Open-Air-Musikfestival 'CLASSIC NIGHTS' auftrat. Zu den vielen Events werden weitere News folgen. Bis dahin einen schönen Sommer und auf bald!

 

projects4cellos in Usedom (Stadt) 2023 (Foto: Archiv)

 

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