Weimarer Cellisten zeigen in Wehr ihr Repertoire

Quartett nimmt 200 Besucher mit auf eine musikalische Reise zwischen Oper und Jazz.

Wehr - Einen Ausflug in die Welt der Opern und der Weltmusik unternahmen die "Vier EvangCellisten" in der Reihe der Schlosskonzerte in Wehr. Das Quartett gastierte auf vielfachen Wunsch des Publikums wieder in der Stadthalle und führte vor gut 200 Zuhörern vor, dass das Cello ein "Sentiment-Instrument" ist. So jedenfalls nannte es Markus Jung, der durchs Programm führte und zusammen mit seinen Kollegen einen harmonischen Ensembleklang zelebrierte. Die "EvangCellisten", die sich an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar zusammengefunden haben, sind inzwischen in ganz Deutschland verstreut und spielen in verschiedenen Orchestern. In Wehr trat die Gruppe in etwas veränderter Besetzung an: Neben den Stammmitgliedern Markus Jung, Hanno Riehmann und Mathias Beyer saß Alexey Shestiperov mit auf dem Podium, der den vierten Stammspieler ersetzte. Der Ersatzmann fügte sich nahtlos in den klangschönen und ausgefeilten Quartettklang.

Der erste Teil war der Oper gewidmet: Die Blumenarie des liebestrunkenen Don José aus "Carmen" spielten die Cellisten klangsinnlich. Die Habanera der Titelheldin Carmen klang in der Cello-Version verführerisch. Eine Arie aus Donizettis "Der Liebestrank" und das Lied an den Abendstern aus Wagners "Tannhäuser", in dem Wolfram in romantischen Tönen die Venus besingt, erwiesen sich als ideal für das warme Timbre der Celli. Geschmeidig und beweglich in den Cellostimmen, präzise und fein im Bogenstrich, entfalteten die Musiker einen berührenden Cellogesang.

 

Musiker zeigen ihre Vorliebe für Puccini


Die zarte, bewegende Arie der Mimi aus "La Bohème", Laurettas bittendes "O mio Babbino caro" und Toscas beschwörendes "Vissi d’Arte" erklangen in Belcanto auf vier Celli. Auch in der berühmten Arie "Nessun dorma" huldigten die Cellisten Puccini mit aller klanglichen Empfindsamkeit. Ein rhythmisch akzentuiert gespielter Tango passionato von Eduard Pütz leitete geschickt zum Weltmusik-Teil über. Das wehmütig-elegische "Souvenir de Curis" ging ebenso schmeichelnd ins Ohr wie das Volkslied "Im schönsten Wiesengrunde", in dem ein Bach-Präludium versteckt war. Auch in keltischen Gefilden bewegten sich die Musiker mit Hingabe und Klanggespür, wie in dem traurigen irischen Lied über einen abgeholzten Wald oder in dem Lied "Scarborough Fair" von Simon & Garfunkel. Transparent zu hören war, wie immer wieder die Solostimmen wechselten und jeder der Cellisten mal die Melodie spielte.

Fernöstlichen Klangzauber verströmte die chinesische Weise "Jasmine Flower", die in der Bearbeitung für vier Celli sehr reizvoll in den Effekten klang. Tänzerisch, schwungvoll und vital im Rhythmus von Mambo, Samba und Paso Doble und auch mit Pizzicato-Finessen legten die Musiker die südamerikanische Suite von Udo Hartlmaier auf die Saiten. Von dem Komponisten hatte sie auch eine jazzig-spritzige "Rag Music" im Repertoire. Mit dem Paso Doble "Lady of Spain" und zwei Zugaben, einem Tango von Hartlmaier und einem Stück von Jazzgröße Benny Goodman, beendete das Celloquartett sein unterhaltsames Konzert. (...) - Roswitha Frey für Wehr (Baden), Badische Zeitung, 04.05.2016

 

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